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Dr. Johannes Trost

„Das Bild hinter dem Bild sehen, darauf kommt es an.“

September 2018

Dr. Johannes Trost

Rechtsanwalt und Partner bei LEBUHN & PUCHTA

Welche Rolle spielt Kunst in Ihrer Kanzlei – gab es in der Vergangenheit Berührungspunkte?

Das Konzept „Kunst“ ist bei uns allgegenwärtig, wenn auch nicht so verkörpert, wie es traditionell verstanden wird. Der Anwaltsberuf wird oft als eher sprödes, rein juristisches Handwerk begriffen, doch es gibt auch in unserem Beruf Aspekte, die mit Kunst in Verbindung stehen. Wenn man so will, nach dem Motto: „Das Bild hinter dem Bild sehen, darauf kommt es an.“ Und es geht um Inspiration, Mut etwas Neues zu gestalten, soziale Interaktion und eine konstruktive Vision. Als Kanzlei neu ist für uns aber, sich mit einer richtigen Ausstellung einen konkreten Anlass zu geben, sich noch mehr und unmittelbarer von Kunst und jungen Künstlern begeistern zu lassen.

Sie bieten im Rahmen von add art zwei jungen Künstlerinnen eine Plattform. Gibt es bestimmte Erwartungen, die Sie damit verknüpfen?

Wir sind bereits jetzt begeistert und fasziniert. Schon die Auswahl und die Gespräche im Rahmen der add art haben unsere Erwartungen übertroffen. Mit den beiden Künstlerinnen Karen Clasen und Kristin Poppe haben wir zwei spannende Gegenpole sowohl bei den ausgestellten Werken, als auch ihren Künstlerpersönlichkeiten. Wir freuen uns auf einen Austausch mit Karen Clasen und Kristin Poppe und auf ihre Werke in der Ausstellung bei LEBUHN & PUCHTA und erwarten für uns alle eine dynamische und inspirierende Zeit während der Ausstellungswochen bei uns.

Welche Wirkung trauen Sie der Nachwuchskunst in Ihrer Kanzlei zu – auf die Mitarbeiter, aber auch auf Kunden und Gäste in Ihren Räumen?

Wenn man nach einem Vergleich sucht, dann würde ich den „Sonntag“ vorschlagen. Eine Zeit der seelischen und sozialen Erholung, in der man Kraft für Körper und Geist schöpft und sich als ganzer Mensch spürt. So ungefähr sehe ich die Wirkung von Kunst auf uns alle. Die Werke von Karen Clasen und Kristin Poppe werden solche Momente in unserem Arbeitsalltag ermöglichen. Außerdem werden wir auch eine Wirkung auf die interne Kommunikation sehen, wir erhoffen uns mehr informellen Austausch und einen Diskurs, der über den Kanzleialltag hinausgeht.

Zwischen den Bereichen Wirtschaft und Kunst gibt es häufig noch Berührungsängste. Können und sollten sich beide Seiten annähern?

Wirtschaft und Kunst stehen sich ja näher als es scheint. Ein künstlerisch-schöpferischer Akt ist die Keimzelle auch jeder unternehmerischen Idee und Energie. Von daher sind Kunst und Wirtschaft in ihren Anfängen wesensgleich. Es spricht nichts dagegen, dass beide Bereiche einen gemeinsamen Weg gehen oder sich immer wieder miteinander verbinden, austauschen und rückkoppeln.

Gibt es in Ihrem beruflichen Alltag Momente, in denen besondere Kreativität oder ein „Querdenken“ gefragt ist? Wovon lassen Sie sich dabei leiten?

So ein „Querdenken“, die „360°-Sichtweise“ oder auch „x, y, z-Perspektiven“ sind gefragter denn je. Standardfälle und Standardlösungen gibt es in unserer Kanzlei nicht. Kreativität ist die Zutat, die aus dem juristischen Handwerk unser eigenes, spezielles Produkt macht – das, worauf es uns und unseren Mandanten ankommt.

Nehmen Sie sich persönlich hin und wieder Zeit für Kunst und Kultur?

Das ist die regelmäßige und geliebte Zeit auch außerhalb von Beruf und Kanzlei, vor allem für und mit Malerei und Architektur. Ich will aber auch nicht verschweigen, dass meine Frau Kunsthistorikerin ist und unser Leben daher vorgeprägt ist.  

Ganz unabhängig von add art: Welcher Künstler oder welches Kunstwerk inspiriert Sie persönlich ganz besonders, und warum?

Ich begeistere mich besonders für Werke der Hamburger Künstler Bernd Harms und Rüdiger Knott. Sie spiegeln für mich die Kraft, aber auch die Unperfektheit des Lebens.   

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