„Viele rechnen gar nicht damit, eine solche Kunstsammlung bei uns vorzufinden.“
Oktober 2015
Pieter Wasmuth
Generalbevollmächtigter Vattenfall GmbH für Hamburg und Norddeutschland
Kunst ist in Ihrem Unternehmen am Standort Hamburg sehr präsent – wie ist die Sammlung entstanden?
Die Kunstsammlung von Vattenfall ist über viele Jahre als Ergebnis unseres Kunstengagements an den unterschiedlichen Standorten entstanden. Bereits die Hamburgischen Electricitäts-Werke, Vattenfalls Vorgängerunternehmen, haben über Jahrzehnte künstlerische Projekte unterstützt und ins Leben gerufen. Zudem wurden in unregelmäßigen Abständen Arbeiten zeitgenössischer Künstler erworben.
Welche Schwerpunkte gibt es, sind Veränderungen geplant?
Der Schwerpunkt unserer Sammlung liegt auf Kunst des 20. Jahrhunderts. Der größte Teil unserer Sammlung besteht aus Malereien, Zeichnungen und Druckgrafiken. Die Sammlung wurde, nachdem ihr lange Zeit kaum Beachtung geschenkt wurde, im letzten Jahr inventarisiert und teilweise neu gerahmt, um heutigen konservatorischen Bedingungen gerecht zu werden. Veränderungen in der Sammlung sind nicht geplant.
Liegt kulturelles Engagement bei Vattenfall in regionaler Verantwortung? Gibt es bestimmte Leitlinien, in welchen Bereichen ein kulturelles oder gesellschaftliches Engagement stattfinden kann?
Unsere Leitlinien eröffnen uns ein breites Betätigungsfeld, das lange Zeit eher regional verankert war. Unser Engagement beschränkt sich dabei auch nicht auf bildende Kunst. In der Lausitz haben wir beispielsweise einen Architekturpreis gestiftet. In Berlin haben wir den Kunstpreis Vattenfall Contemporary und den Vattenfall Fotopreis, einen Förderpreis für junge Fotografie, über Jahre vergeben. Dieses Engagement musste allerdings aufgrund von Umstrukturierungsmaßnahmen eingestellt werden und ist überregionalen Aktivitäten gewichen.
Gibt es Reaktionen seitens Mitarbeitern oder auch Kunden auf die bei Ihnen ausgestellte Kunst?
Die Kunst hängt bereits seit einigen Jahren in unseren Fluren. Die Mitarbeiter haben sich daran gewöhnt. Sie haben zudem die Möglichkeit, sich Arbeiten für ihre Büros auszuleihen. Das wird von einigen gerne genutzt. Auch von Kunden gibt es gelegentlich Reaktionen. Viele rechnen gar nicht damit, eine solche Kunstsammlung vorzufinden.
Gibt es bestimmte Vermittlungsaktivitäten für Mitarbeiter oder auch externe Interessierte in Bezug auf die Kunst, so wie die Architektur im Fokus spezieller Führungen steht?
Neben der Möglichkeit, dass Mitarbeiter sich Bilder ausleihen können, gibt es kaum weiteres Vermittlungsangebot. Eine offizielle Kunstführung wird zum ersten Mal im Rahmen von add art angeboten.
Welcher Künstler oder welches Kunstwerk inspiriert Sie persönlich ganz besonders?
Wenn Sie über die sprechen, an denen ich täglich auf dem Flur vorbeigehe, kann ich nicht ein einzelnes herausgreifen. Alle Bilder haben ihren eigenen Reiz. Manche sprechen mich in einer bestimmten Stimmung mehr an als andere. Aber alle sind es wert, näher betrachtet zu werden.
Weitere Beiträge aus unserem Magazin
November 2024
Dr. Oliver von Schweinitz
Partner und Leiter des Hamburger Büros von Schalast Law I Tax
November 2024
Dr. Steffen Postler
Dr. Steffen Postler, Standortleiter Hamburg bei Grant Thornton
Oktober 2024
Sönke Niefünd
Managing Director und Niederlassungsleiter Merck Finck Hamburg