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Michael Moser

„Kunst ist für uns der ideale Katalysator, um uns immer wieder neu zu entdecken.“

Oktober 2024

Michael Moser

Geschäftsführer nhb plus und nhb cruises

Ihr seid in diesem Jahr erstmals bei add art dabei, zeigt zwei Nachwuchskünstlerinnen. Was sind Deine Erwartungen an die Teilnahme bei add art?

Als wir Hubertus bei einer Vernissage kennenlernten und er uns von der add art erzählte, waren wir sofort begeistert. Denn auch wir sind der Meinung, dass Kunst sich nicht nur immer wieder neu erfinden muss, sondern auch neue Wege und Kontexte in seiner Darstellung beschreiten sollte. Beides macht die add art. Wir unterstützen mit unserer Teilnahme diese Vision. Und ganz eigennützig, was gibt es schöneres als inspirierende Kunst in seinem Lebensraum Arbeit.

Gab es in der Vergangenheit schon Berührungspunkte Eures Unternehmens mit Kunst?

Wir sind kein klassischer Kunstmäzen. Wir verstehen uns vielmehr als ein aktiver Teil der Kunstszene. Das war in meinem Leben schon immer so. Von großen Kunstaktionen, wie dem Start einer Raumrakete gestaltet von einem Pop-Art-Künstler, bis zu Künstler-Multiples und Galerie-Kollaborationen: wir sind aktiv in der Kommunikation mit und für Kunst. Wir probieren neue Wege aus, lassen uns inspirieren und überraschen uns gerne selbst.

Kunst wird gerne zugeschrieben, dass sie sich positiv auf die Unternehmenskultur auswirken sowie als Impulsgeber und Kreativitätsmotor fungieren könne. Ist das nur eine Worthülse bzw. was muss dafür gegeben sein – auf Seiten der Kunst und auch beim Unternehmen – damit das zutrifft?

Kunst ist Leidenschaft und Leidenschaft muss gelebt werden. Wir verstehen daher Kunst als Teil unserer DNA. Und wie stellen wir das an? Indem wir kontinuierlich probieren, aus unseren Routinen auszubrechen. Kunst ist für uns der ideale Katalysator, um uns immer wieder neu zu entdecken. Das ist unsere Sichtweise. Jedes Unternehmen muss für sich selbst eine Definition finden – generelle Antworten gibt es, in unserem Verständnis, hierfür nicht.

Verändert Kunst den Blick auf Dein eigenes Tätigkeitsfeld – und wenn ja, wie?

Ja und Nein. Nein, da viele Prozesse bei uns standardisiert sind. Da ist Kreativität, Out-Of-The-Box-Denken und „sich in Frage stellen“ kontraproduktiv. Hier muss etwas funktionieren, sind Regeln wichtig. Wenn jedoch unsere Core-Performance als Agentur gefragt ist, dann sind diese Skills essenziell. Um die gewünschten Emotionen wecken zu können, muss jeder bei uns aus seiner eigenen Haut in eine neue Rolle schlüpfen und diese verinnerlichen. Kunst ist ein großartiges Trainings-Camp für diese Transformation.

Eure berufliche Praxis ist durch agiles Arbeiten geprägt. Wie entsteht im Team besondere Kreativität oder ein „Out of the box“-Denken? Wovon lasst Ihr Euch dabei leiten, wenn Ihr Kommunikation entwickelt?

Kunst ist für uns auch immer eine Kulturtechnik. Kunst abstrahiert Themen, schafft neue Wahrnehmungs- und Emotions-Räume, initiiert individuelle Erkenntnisse. Erst der Dialog im Team über die subjektive Auseinandersetzung mit der Kunst kreiert unseren Goldstandard Kommunikation. Denken macht Spaß, der Disput formuliert Emotionen. Alles essenzielle Fähigkeiten, die wir in der Kommunikation so sehnlich benötigen.

Inwieweit nimmst Du Dir persönlich hin und wieder Zeit für Kunst und Kultur?

2,34 Stunden pro Woche. Just kidding! Kunst nimmt in meinen Leben einen prominenten Platz ein. Für mich ist Kunst eine der tragenden Säulen unseres Gesellschaftsraums. Aus diesem Grund finde ich auch, dass Kunst uns in allen Lebenslagen begleiten sollte. Ob privat, im Büro, beim Sport oder in den Medien, Kunst bereichert unser Leben, Fühlen und Denken. Und was will man mehr?

Welche Künstler oder welches Kunstwerk inspiriert Dich persönlich ganz besonders, und warum?

Für mich sind das immer die aktuellen Künstler. Also Carla und Madlen. Als unser Team in der HAW war, haben wir uns alle zugleich in die Arbeiten der beiden verliebt. Und das mit sehr unterschiedlichen Gedanken. Klar war aber uns allen eins: sie harmonieren perfekt.  Und nicht, weil ihre künstlerischen Ausdrucksformen „zusammenpassen“. Nein, sondern genau entgegengesetzt, weil sie so vollkommen unterschiedlich sind. Erst im Spannungsfeld der beiden Pole entsteht die Zerrissenheit des eigenen Ichs, die Fluktuation von Inklination.

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